Magersucht 

  1. Magersucht
  2. Medizinische Aspekte
  3. Körperliche Reaktionen auf Magersucht
  4. Entstehung von Magersucht
  5. Zeitliches Auftreten von Magersucht
  6. Warum Frauen häufiger betroffen sind

3. Körperliche Reaktionen auf Magersucht  

Zunächst reagiert der Körper mit Umstellung des Stoffwechsels auf die reduzierte Nahrung. Wird dauerhaft zu wenig Nahrung aufgenommen, entstehen Mangelzustände, die zu Nierenschädigungen führen können. Die Hormonausschüttung verändert sich. Die Folge sind ein zu langsamer Herzschlag, ein sinkender Blutdruck, Schwindel, Kreislaufstörungen, fallende Körpertemperatur, Durchblutungsstörungen an Händen und Füssen. Veränderungen der Sexualhormone treten auf und können zum Ausbleiben der Monatsregel führen. Die unausgewogene Ernährung führt langfristig zu gravierenden körperlichen Mangelzuständen (Elektrolytstörungen, Vitamin- und Mineralstoffmangel). Die Mangelzustände führen zu Erschöpfungszuständen. Die Haut und Fingernägel werden spröde, die Haare fallen aus. Vitamin-D-Mangel verursacht schwerwiegende Knochenstoffwechsel-Veränderungen, so dass Knochenerweichung und Verminderung der Knochensubstanz (Osteoporose) die Folgen sind.

Die Gewichtsabnahme bewirkt einen chronischen Serotonin-Mangel und dadurch auf der psychischen Ebene gravierende Stimmungsschwankungen. Mit zunehmender Depression verlieren Patientinnen immer mehr Lebensfreude und Interesse an der Umwelt und ziehen sich vermehrt zurück. Gleichzeitig nehmen Konzentrations- und allgemeine Leistungsfähigkeit immer mehr ab, die oft durch eisern durchgehaltene sportliche Aktivitäten überkompensiert werden. Mit zunehmendem Abmagerungswahn können die Patientinnen immer weniger ihren abgemagerten Körper als solchen erkennen; außerdem wird die Angst vor vermeintlichem Disziplinverlust (Essen unerlaubter Nahrung oder größerer Mengen, der stets gefürchtete sogenannte "Fressanfall") absurderweise immer größer.

weiter...